Antike Bauernmöbel sind so ewig wie Landschaften und Gezeiten
Wenn man von schicken Möbeln spricht, denkt kaum jemand an massive Holzmöbel, bei denen Funktionalität und Langlebigkeit im Vordergrund standen. Und doch fasziniert uns das besondere Erscheinungsbild der Bauernmöbel immer wieder aufs Neue. Zwar sind ländliche Möbel grob und robust gebaut, doch auch Grobes kann mit viel Liebe zum Detail umgesetzt werden und seinen Reiz haben.
Von Hand gefertigt und mit aufwendigen Schnitzereien und gemalten Motiven verziert, entstanden Bauernmöbel aus den natürlichen Gaben der ländlichen Regionen, wie Fichten, Kiefern oder Zirben und tragen auch ein Stück der Mentalität dieser Leute in das Hier und Jetzt. So geht nichts verloren. All das fühlt man, wenn man sich die Zeit nimmt und innehält. Das bäuerliche Möbelstück auf sich wirken lässt und einfach nur die hohe Handwerkskunst und die Hingabe ihrer Schöpfer bewundert.
Dabei steht der Begriff Bauernmöbel nicht wirklich für eine Stilrichtung, sondern dient vielmehr als Sammelbegriff für Möbeln im Landhausstil aus einer Vielzahl an Epochen. Diese einzigartigen Möbelstücke wurden nicht erbaut, um prunkvoll in einem Schloss zu stehen oder den hohen Status eines Adeligen zu repräsentieren. Bauernmöbel protzen nicht. Sie sind Schätze, die dem Leben und der Vernunft galten.
Sie wurden entworfen, um genutzt zu werden und um Jahrhunderte zu überdauern. Um Generationen mit ihrer Praktikabilität zu dienen und Menschen mit ihrer unvergleichbaren Patina ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Zeichen der Zeit schenken Charakter.
Bauernmöbel bestechen mit ihrer urigen Patina und ihrem Landhausflair
Da Bauernmöbel inter-epochal existierten und somit Stilelemente unterschiedlichster Epochen nutzten, ist es nicht einfach, ihre Merkmale zusammenzufassen. Was jedoch alle Bauernmöbel gemeinsam haben, ist ihre robuste und massive Bauweise. Die archaischen Proportionen scheinen den Händen der begabten Schreiner entronnen zu sein, die ein Werk vollendeten, ohne dabei an die Zeit zu denken.
Sie ließen ihrer Kreativität freien Lauf und erlaubten Unregelmäßigkeiten im Holz genug Raum, um ihre Wirkung zu entfalten. Ästhetik kommt auch in asymmetrischen Formen zur Geltung und genau das macht den Reiz von Bauernmöbeln aus. Ihre kraftvolle Rohheit, die dennoch schön anzusehen ist. Meist wurden sie aus in den Regionen wachsenden Nadelhölzern gefertigt und nicht aus den teuren Edelhölzern, wie die Möbel der Elite.
Doch gerade dieser Umstand, dass bäuerliche Möbel aus heimischen Hölzern entstanden sind, gibt ihnen ihren ganz besonderen Flair. Oft wurden die Möbel umfangreich aufgewertet, indem sie mit aufwendigen Schnitzereien verziert wurden oder prachtvolle Ornamente und Scheinintarsien kunstvoll aufgemalt wurden. Diese Motive der folkloristischen Bauernmalerei erzählen von Unbekümmertheit, vermitteln eine Ursprünglichkeit, aber zeugen ebenso von Sorgfalt.
Sie bringen zum Ausdruck, was die Menschen von damals bewegte und transportieren damit einhergehend eine Leichtigkeit des Seins. Selten wurden Elemente der Möbelstücke von besser gestellten Bauern auch vergoldet oder versilbert. In norddeutschen Regionen hingegen verzichtete man auf reiche Bemalungen oder Verzierungen. Hier wurden Bauernmöbel aus Harthölzern gefertigt und sporadischer mit Intarsien und Schnitzereien verziert.
Die Geschichte bäuerlicher Möbel
Bauernmöbel sind absolut zeitlos. Darum sind sie auch nicht einer einzelnen Epoche oder Stilrichtung zuordenbar, sondern wurden über Epochen hinweg hergestellt. Somit ist der Begriff vielmehr ein Sammelbegriff für die Stilsprache ländlicher Regionen, wobei jede Stilepoche sich auf die Ausführungen und Techniken bei der Gestaltung von Bauernmöbeln auswirkte, auch wenn dies stets etwas zeitversetzt geschah – oftmals bemerkte man den Einfluss erst nach mehrere Jahrzehnten.
So finden sich klassizistische, gotische, barocke sowie Formen aus der Gründerzeit oder des Jugendstils in Landhausmöbeln. Darüber hinaus entwickelte jede Region ihre eigenen Stilelemente. Da Bauern nicht dem Adel angehörten und mit ihrem Besitz gut haushalten mussten, verlangten sie nach Möbelstücken, die besonders langlebig waren und ihren Zweck erfüllten. Fast immer wurden sie an die nächsten Generationen weitergegeben.
Brauteltern ließen oft besonders prunkvolle Bauernmöbel kreieren, die während der Feiern mit offenen Türen auf einer Kutsche durch das Dorf transportiert wurden. Die Türen waren mit der Jahreszahl und den Namen der Heiratenden verziert und mit hochwertigen Textilien gefüllt. Während die Bauernmöbel in den ländlichen Regionen hoch angesehen waren und von eifrigen Familienbetrieben mit Stolz hergestellt wurden, wurden sie in den Städten häufig für die Ausstattung von Dienstboten-Unterkünften genutzt.
Später machte sich das dritte Reich die Ideologie der stark heimatverbundenen Bauernmöbel während des zweiten Weltkrieges zu Nutze und pries sie als völkisch an. Nach dem Krieg, hielten viele Besitzer an den Möbeln fest und versuchten diese durch das Entfernen von Verzierungen oder indem sie Sperrholzplatten anbrachten, zu modernisieren.
Im späten zwanzigsten Jahrhundert wandten sich die Bauern von ihren Möbeln ab und Sammler bezahlten sehr hohe Preise für die antiken Schätze mit Landhausflair. Leider wurden viele antike Bauernmöbel zu dieser Zeit nicht fachgerecht umgeändert. Bemalungen wurden abgebeizt und kulturhistorisch wertvolle Motive gingen für immer verloren.
Möbeltypen mit Charakter
In ländlichen Regionen stand schon immer die Funktionalität bei Möbelstücken über allem anderen. Darum wurden weniger unterschiedliche Möbeltypen im Stil von Bauernmöbeln gefertigt, als dies in städtischen Regionen der Fall war. Es wurden nur Möbelstücke gebraucht, die auch einen Zweck erfüllten.
So finden sich Bauernmöbel als Schränke, die meist in Schlafstuben genutzt wurden um Kleidung aufzubewahren, Truhen, in denen Werkzeug, Decken, Schuhe und dergleichen untergebracht waren und als Betten, Tische, Stühle und Bänke. Seltener gab es noch Standtruhen und Einbaumöbel. All diese rustikalen Bauernmöbel wurden als Unikate lokaler Schreiner gefertigt.
Die Restaurierung antiker Bauernmöbel
Leider wurden im späten zwanzigsten Jahrhundert viele antike Bauernmöbel verunstaltet, da sie naiven Sammlern und unerfahrenen Restaurateuren in die Hände fielen, die nicht in der Lage waren, sie anhand von traditionellen Handwerkstechniken wiederherzustellen. Jene Bauernmöbel erkennt man leicht an Resten der einst schönen Bemalungen.
Viele wurden später erneut von Künstlern bemalt, um ihren Wert zu steigern, jedoch wurden dafür oft unpassende Motive gewählt. Alles Dinge, die ein erfahrener Restaurateur, der sich mit Leidenschaft und Hingabe antiken Möbeln verschrieben hat, nie übers Herz bringen würde. Bei uns werden Bauernmöbel mit Liebe behandelt und sorgfältig unter Benutzung traditioneller Handwerkskunst wieder aufbereitet.
Alte Anstriche werden wenn nötig sanft mit Lauge entfernt, um den Kern des bäuerlichen Möbelstückes freizulegen. So werden sämtliche Verunreinigungen, aber auch Schimmel oder holzfressende Parasiten entfernt.
Danach wird, je nachdem was das Möbelstück braucht, gekittet, geklebt oder geschliffen. Immer mit Gefühl. Zeit spielt bei dieser Arbeit keine Rolle. Was zählt, ist es, die Seele des Bauernmöbels zu bewahren und zu verstehen, wie es einst von seinem Schöpfer gedacht war. Gerne restaurieren wir auch Bauernmöbeln unserer Kunden.
Ankauf von Bauernmöbel
Für uns strahlen bäuerliche Möbelstücke eine ganz besondere Faszination aus. Ihr spezieller und kraftvoller Charakter ist es wert, erhalten zu werden, weshalb wir auch ununterbrochen auf der Suche nach antiken Bauernmöbeln sind. Wir kaufen ländliches Mobiliar, das gut erhalten ist aus Sammlungen aber auch ungeschliffene Schätze, die restauriert werden wollen.
Als Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung, können wir mit wenigen Blicken erkennen, aus welcher Epoche ein Bauernmöbel stammt und ordnen es anhand der Stilmerkmale schnell der Ursprungsregion zu. Dadurch ist es möglich, einen fairen Preis zu bezahlen, der dem Wert des antiken Möbelstückes gerecht wird und den Verkäufer angemessen entlohnt.
Bauernmöbel bei Antikes Flucher kaufen
Nicht umsonst erfreuen sich bäuerliche Möbel seit dem späten zwanzigsten Jahrhundert größter Beliebtheit. Sie werden häufig dazu genutzt ein Heim im Landhausstil einzurichten und sind selbst heute noch so schön und nutzbar wie zum Zeitpunkt ihrer Herstellung. Wir verkaufen eine Vielzahl bäuerlicher Möbel, die mit Hingabe und Sorgfalt von uns restauriert worden sind, um ihren ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Originalität ist uns dabei besonders wichtig. Komm doch in unserem Schauraum in Tillmitsch vorbei, wo Sie sich auf über 3.200 Quadratmetern all unsere Bauernmöbel ansehen können, sowie auch Möbelschätze aus Biedermeier, Barock, Klassizismus und im josefinischen Stil. Unsere Bauernmöbel erstrahlen in neuem Glanz und sind bereit für einen neuen Anfang.
Besondere Schätze
Wir lieben antike Möbel mit Charakter. Darum beherbergen unsere Schauräume in Tillmitsch auf mehr als 3.200 Quadratmeter antike Möbelstücke unterschiedlichster Epochen. Hier finden Sie einen kleinen Querschnitt davon.